Diabetessport

Was ist Diabetessport?

  • Beim Diabetessport handelt es sich um eine 45-minütige ausdauerorientierte Gymnastik.
  • Die Gymnastik erfolgt unter der Anleitung eines Trainers mit Fachqualifikation "Diabetes" und Übungsleiterlizenz "Innere Medizin".
  • Der Arzt füllt bei der Diagnose "Diabetes" das Formular 56 „Rehabilitationssport“ aus.

Zehn gute Argumente, warum Sport bei Diabetes unentbehrlich ist

Regelmäßige Bewegung kann...

...die Insulinempfindlichkeit steigern
Beim Typ-2-Diabetes wird noch genug Insulin produziert, aber die Zellen können es nicht mehr richtig verwerten. Bewegungsmangel und Übergewicht haben sie unempfindlich gemacht. Die Folge: Die Zellen reagieren auf das vorhandene Insulin wieder besser und der Blutzuckerspiegel sinkt.

...den Blutzucker senken
Bewegung erfordert Energie. Diese Energie wird zum größten Teil aus Traubenzucker (Glukose) bereitgestellt. Wird überschüssige Glukose aus dem Blut durch Bewegung verbraucht, sinkt der Blutzuckerspiegel.

...den Bedarf an Medikamenten senken
Dank der verbesserten Insulinempfindlichkeit und dem zusätzlichen Zuckerverbrauch kommen sportliche Diabetiker mit weniger Medikamenten aus. Häufig kann sogar der Zeitpunkt hinausgezögert werden, an dem eine Insulintherapie nötig wird.

...Muskeln aufbauen
Regelmäßige Bewegung stärkt die vorhandene Muskulatur und baut neue Muskeln auf. Diese verbrauchen - im Gegensatz zum Fettgewebe - auch in Ruhe Energie und helfen beim Abnehmen.

...die Pfunde purzeln lassen
Der Energieverbrauch durch Bewegung hilft, überflüssige Pfunde loszuwerden. Bei moderatem Ausdauersport nutzt der Körper neben Traubenzucker auch Fett zur Energiegewinnung.

...die Blutfettwerte verbessern
Ausdauernde Bewegung fördert die Fettverbrennung und zusätzlich die Bildung von "gutem" HDL-Cholesterin, das der Gefäßverkalkung entgegenwirkt. Die Blutfettwerte können sich mitunter so verbessern, dass auf Cholesterin senkende Medikamente verzichtet werden kann.

...Herz und Kreislauf stärken
Besonders das Herz profitiert von Bewegung. Ein trainiertes Herz schlägt kräftiger und ruhiger. Moderater Ausdauersport wirkt Gefäßverkalkungen entgegen und der Blutdruck und das Herzinfarktrisiko sinken.

...die Ausdauer fördern
Die Muskulatur passt sich der körperlichen Belastung an. Sie wird besser mit Nährstoffen versorgt und ermüdet langsamer. Kohlenhydrate können effektiver für die Energiegewinnung genutzt werden. Vorteil: Beim Ausdauersport, also bei länger anhaltenden Belastungen, greift der Körper auf die Fettpolster als Energiequelle zu.

...die Koordination verbessern
Durch regelmäßige Bewegung wird der Gleichgewichtssinn geschult und die Stütz- und Haltemuskulatur gestärkt. Sportliche Menschen sind sicherer auf den Beinen. Stürze werden seltener.

...die Geselligkeit fördern
Mit Gleichgesinnten macht Bewegung mehr Spaß. Man kann Erfahrungen austauschen und sich Tipps holen. Beim Sport in der Gruppe ist es leichter, den inneren Schweinehund zu überwinden. Spezielle Sportgruppen für Menschen mit Diabetes bieten auch für Sport"muffel" den Einstieg in ein sportliches Leben. Geschulte Profis leiten Anfänger wie Fortgeschrittene an.

Was benötige ich, um teilnehmen zu können?

  • Der Arzt verordnet den Rehabilitationssport bei der Diagnose "Diabetes". Entsprechend wird das Formular 56 vom Arzt ausgefüllt (rosa Spalte = Rehabilitationssport).
  • Der Patient schickt das fertig ausgefüllte und von ihm unterzeichnete Formular an die Krankenkasse und erhält dieses nach wenigen Tagen genehmigt wieder zurück.
  • Der Patient macht einen Beratungstermin (zu den unter "Kontakt" aufgeführten Sprechzeiten), um sich dann mit dem ausgefüllten und genehmigten Formular bei der Osteoporose-Gesellschaft München e. V. über die Trainingsmöglichkeiten zu informieren.